Erfolgsgeschichte von Christin, 39, Deutschland (ME/CFS)

Erfolgsgeschichte von Christin, 39

Ich erhielt die deutsche Version des Gupta-Programmes im Februar 2022. Es fiel mir schwer, nicht alle Sitzungen auf einmal zu lesen, denn meine Begeisterung und Erleichterung beim Lesen der Worte war unbeschreiblich. Besonders angetan war ich von den fundierten Erläuterungen der Mechanismen im Gehirn und der Bescheidenheit, mit der Herr Gupta auf die Heilsamkeit seiner Erkenntnisse verweist. Mein Erschöpfungsgeist, der mich seit zwei Jahrzehnten unterschiedlich intensiv begleitete, saß also bildlich gesehen in meiner Amygdala. Es sind jetzt subjektiv empfundene 90% völlig energiegeladenen Tage im Monat geworden. Ich habe wieder begonnen regelmäßig leichten Sport zu treiben und vertraue meinem Körper wieder. Vor allem verstehe ich ihn.

Zum Abschluss möchte ich noch erwähnen, dass ich mir bis zum Anfang des Jahres nicht hätte vorstellen können, ein Kind zu bekommen. Zu groß war die Angst vor einer Verschlechterung der unbekannten Erkrankung durch eine Schwangerschaft und die folgende kraftintensive Betreuung eines Säuglings und Kleinkindes. Denn hohe Belastungen und Stressoren bedeuteten für mich immer eine Gefahr für meine Gesundheit. Das Vertrauen in meinen Körper und die Sorge um ihn war zu groß. Dank des Programms habe ich überhaupt wieder den Gedanken eines Kinderwunsches gewagt zu durchdenken.

Ich bin dankbar für jeden Schritt, der mich zum heutigen Tag geführt hat und kann Betroffene, die überlegen, das Gupta-Programm zu kaufen, nur ermutigen. Es erfordert Offenheit für eine Reise zu sich selbst und ermöglicht ein unvorstellbares Wachstum.

Oktober 2022

Letztendlich begann im Rückblick alles bereits in meinem frühen Erwachsenenalter (mittlerweile bin ich 39 Jahre alt). Ich hatte wiederkehrend leichte Halsschmerzen und ein Erschöpfungsgefühl. HNO-Ärzte konnten nie eine Entzündung diagnostizieren und schoben es auf meine Hausstaub- und Gräserallergie. Ich selbst merkte, dass sich die Erschöpfung nicht nach einer typischen Erkältung oder Allergiesymptomen anfühlte, gab mich aber der Erklärung hin. Meist waren die Symptome nach drei Tagen verschwunden.

Mit zunehmendem Stress (Studium, Beruf und Beziehungen) wurden die Erschöpfungstage häufiger und intensiver. Da sie sich zunehmend wie ein grippaler Infekt anfühlten und ich als Förderschullehrerin ständig mit Viren und Bakterien in Kontakt kam, war für mich ein geschwächtes und anfälliges Immunsystem, vielleicht sogar getriggert durch die Allergien, eine logische Ursache des ständigen Krankseins. Besonders die Halsschmerzen waren für mich ein klares Erkältungsanzeichen. In einer besonders stressintensiven Phase war ich über mehrere Wochen erkrankt und konnte nicht arbeiten.

Bis ich Mitte Dreißig war, kamen und gingen diese grippeähnlichen Infekte und hinderten mich immer wieder z.B. am Arbeiten oder am Sporttreiben. Ich bemerkte auch, dass intensiver Sport häufig zu der Erschöpfung führte, obwohl ich mich zunächst sehr fit gefühlt hatte. Ich wurde daher immer unsicherer darüber, was meinem Körper denn nun guttut und hatte ein seltsames Bauchgefühl bezüglich meiner ständigen „Erkältungen“, die nie zu Schnupfen, Fieber oder Husten führten.

In 2018 (also mit 35 Jahren) hatte ich tatsächlich eine strake Grippe und ich merkte, dass diese Symptome sich eben doch ganz anders anfühlten als die ständig wiederkehrende Erschöpfung mit Halsschmerzen. Nach dieser Grippe wurde ich kaum wieder richtig leistungsfähig. Es war ein schleichender Übergang von Grippe zu dem undefinierbaren Erschöpfungszustand. War ich kurzzeitig wieder leistungsfähiger, wollte ich die verpassten aktiven Momente nachholen und nutze die Energie für Ski- und Surfurlaube, die mich wieder an Grenzen der Leistungsfähigkeit brachten und mich enorm verunsicherten. Zu dieser Zeit begann mein Ärztemarathon, die mir ungläubig zuhörten und meine Symptome nicht greifen konnten. Mein Blutbild war hervorragend. Ich war also weiterhin erheblich verunsichert und sah die Ursache in der Grippe, die mittlerweile ein halbes Jahr zurücklag.

Weiterhin hatte ich eine privat sehr belastende Situation zu stemmen und als Lehrerin in Vollzeit war die Arbeit mit täglich viel Energieaufbringung verbunden.

Im Herbst 2018 blieb die Erschöpfung, die Halsschmerzen begleiteten mich fortan täglich und meine Energie reichte gerade noch für kurze Spaziergänge. Einkaufen, längeres Stehen oder Menschenansammlungen konnte ich nicht mehr bewältigen. Ich wurde für 3 Monate krankgeschrieben mit keiner konkreten Diagnose. Organisch wurde ich umfassend durchgecheckt und war laut Fachärzten kerngesund.

Eine naturheilkundliche Ärztin fand dann doch noch einen erheblichen Vitamin B12-Mangel heraus und auch weitere Vitamine und Mineralstoffe fehlten. So begann mein erster wirklicher Behandlungsplan. Ich nahm Nahrungsergänzungsmittel und bekam hochdosiertes Vitamin B12 gespritzt. Im Gegensatz zu meinem Hausarzt, forschte sie weiter und mittels Speichelproben fand sie ein erhöhten Cortisol Level heraus, was natürlich auf den vorausgegangenen Stress zurückgeführt werden konnte.

Ich begann eine Psychotherapie bei einem Heilpraktiker und lernte meine erste Atem-Entspannungstechnik. Der Therapeut, den ich nach einer langen erfolglosen Psycholog:innen-Suche gefunden hatte, belächelte den B12-Mangel als Ursache und konnte auch meine Erschöpfung gar nicht greifen. Da ich ein sehr kommunikativer und agiler Mensch bin und trotz der Erschöpfung dennoch sehr positiv und fröhlich auftrat, war meine Not kaum zu erkennen. Ich selbst konnte ohne weitere, genauere Diagnose auch nur im Dunklen tappen und mein Anliegen nicht konkret ausdrücken. Man sah mir die Erschöpfung, den Gehirnnebel, die schwachen Glieder und den erhöhten Puls nicht an. Immerhin hatte ich eine beruhigende Atemtechnik an der Hand und hatte gelernt, mehr Grenzen zu setzen, um Stresssituationen erst gar nicht bzw. weniger entstehen zu lassen.

Im Winter 2019 war diese Therapie abgeschlossen und ich begann wieder zu arbeiten, obwohl ich nicht stabil war. Mit reduzierten Stunden und den Erkenntnissen aus der Therapie fühlte ich mich aber auf einem positiven Genesungsweg. Da meine Arbeit jedoch enorme Präsenz erfordert, merkte ich, dass die Erschöpfungssymptome nie gänzlich schwanden. Ich nahm den Zustand an und begann wieder mit leichtem Sport; nicht mehr wissend, was mir half oder schadete. Meine meiste Energie opferte ich für die wenigen Stunden Arbeit und wollte nun nicht erneut auf privaten, sportlichen Ausgleich verzichten, wie ich es schon die Vormonate getan hatte.

Ich wagte daher einen Urlaub am Meer, lieh mir ein Surfboard und genoss eine Stunde im Wasser. Länger wollte ich aus Vorsicht gar nicht im Meer bleiben. Das Betrachten der Wellen hat immer auch etwas Meditatives. Dennoch benötigte ich in der einen Stunde viel Energie und Konzentration, denn ohne diese ist keine Welle zu Surfen. Am Strand zurück, war ich noch energiegeladen von der Freude am Sport. Nach einiger Zeit beim Sonnenbaden stieg jedoch die Erschöpfung in mir hoch.

Zu Hause in Deutschland angekommen, schaffte ich noch zwei Wochen Arbeit und hatte dann im Mai 2019 ein „Burnout“. Nichts ging mehr. Ich konnte nur noch liegen und mein Hausarzt stellte die Diagnose des Burnouts, was ich nachvollziehen konnte, und mir war klar, dass es so nicht weitergehen konnte. Immerhin hatte ich nun eine logische Diagnose für die aktuelle Situation und beschloss, mir erneut psychotherapeutische Hilfe zu suchen. Allerdings bekam ich wieder keinen Therapieplatz, da ich nicht akut suizidgefährdet war und stand bei zwei sympathisch klingenden Therapeutinnen auf der Warteliste.

Auf Empfehlungen führte mich mein Weg daher zu einem Heilpraktiker, der mir Infusionen mit Vitamin C gab. Irgendetwas wollte ich ja unternehmen, um aus dem immer bedrohlich werdenden Zustand zu entkommen.

Im Sommer 2019 zog ich vorübergehend zu meinen Eltern, da ich mich nicht mehr selbst versorgen konnte. Mein Körper war in einem völligen Ausnahmezustand. Ich schlief kaum noch und geriet in Panik, da es sich anfühlte, als würde ich nicht mehr lange leben. So energielos war ich. Aus Spaziergängen durch das Wohngebiet wurden Spaziergänge ums Haus. Mein Geist arbeitete währenddessen auf Hochtouren, da ich mich nach Erkenntnissen sehnte und nicht aufgeben wollte.  

Ich war also in dieser Phase keineswegs antriebslos. Ich forschte im Internet, da es mir immer schlechter ging und ich natürlich im Bewusstsein hatte, dass es aktuell vielleicht ein Burnout sein könnte, aber die ganzen Jahre zuvor die Symptome doch bereits in abgeschwächter Form vorhanden waren. Ich war ruhelos, ratlos und verwirrt. In einer Uniklinik hatte ich einen Termin bei einem Endokrinologen, der meine Nebennieren auf gänzliche Erschöpfung überprüfte. Dies war nicht der Fall. Eigentlich erhoffte ich mir allerdings Aufklärung über meine hohen Cortisolwerte und Zusammenhänge von Erschöpfung und dem weiblichen Hormonhaushalt. Die Testergebnisse und meine Fragen schienen ihn wenig zu interessieren und ich verließ irritiert die Klinik. Dass meine Nebennieren bei den hohen Werten noch funktionierten, war für mich im Vorhinein klar und nicht Abklärungsziel.

Auf Anraten des Heilpraktikers ließ ich mich auf die Behandlung mit Antidepressiva ein, obwohl eine Depression aufgrund meines Antriebs eher ausgeschlossen wurde.

Mittels Kontakte bekam ich einen Termin bei einem Psychiater kurz vor dem Ruhestand, der mir die Medikamente verschrieb und meinen Zustand (aus meiner Sicht) wiedermals nicht greifen konnte und als Ursache meines Gesundheitszustandes die fehlende Psychotherapie bei einem richtigen Psychologen sah.
Mir war durchaus bewusst, dass eine Therapie von Nöten war, spürte jedoch, dass auch eine körperliche Komponente bei mir im Spiel war. Es war, als begleite mich seit Jahren der Erschöpfungsgeist in verschieden ausgeprägter Form. Da ein Therapieplatz auf sich warten ließ, beschloss ich, einige Zeit in eine psychosomatische Klinik zu gehen, auch wenn ich die Kosten ohne erfolgte Psychotherapie bei einem/einer Psycholog:in nicht erstattet bekam. Ich brauchte dringend Abstand. Nur war ich unsicher, da ich kaum Kraft hatte und mir nicht vorstellen konnte einen ganzen Kliniktag relativ aktiv zu sein. Nach einigen Tagen wirkten die Antidepressiva und ich verspürte einen Zuwachs an Energie. Mit diesem leicht angehobenen Energielevel begann ich meinen vierwöchigen Klinikaufenthalt.

Dort passierte etwas seltsames, aber auch unglaubliches. Ich war innerhalb von zwei Tagen fit. Ich konnte an den sehr intensiven Tagesprogrammen teilnehmen und begann zu wandern. Die Teilnahme am Sportprogramm lehnte ich ab, da ich noch nicht wusste, was das mit meiner wiedergewonnenen Energie machen würde. Meine zugeteilte Therapeutin konnte meine Sorge nicht nachvollziehen, da gegen Depressionen Sport helfe. Ich erklärte ihr, dass ich kein Problem damit hätte, eine Depression zu haben, ich jedoch das Gefühl hätte, dass ich eine besondere Erschöpfungserkrankung hätte, die nicht richtig zu einer Depression passe. Sie spiegelte mir, dass ich tatsächlich von meinem Gemüt sehr von den anderen Patienten abweiche. Schwerpunkte der Therapie waren dann nachvollziehbarer Weise die Stressoren in meinem Leben, die zu dem Zusammenbruch geführt haben und dem Erlernen passender neuer Strategien. Während der Zeit in der Klinik wurde festgestellt, dass ich ein Antidepressivum nicht vertrug und ich schlich es nach dreiwöchiger Einnahme wieder aus. Somit nahm ich nur noch eine extrem geringe Dosis eines Schlafmittels, welches dazu führte, dass ich morgens extrem müde war. Durch die kognitive Verhaltenstherapie in der Gruppe lernte ich resilientes Verhalten, Glaubenssätze zu erkennen und umzuformulieren, MBSR (mindful-based-stress-reduction) sowie eine tolle Meditationsform und begann wieder Vertrauen in meinen Körper zu finden. In der Einzelpsychotherapie ließ mich allerdings das Gefühl nicht los, dass die Therapeutin mit meinen traumatischen Erlebnissen auf körperlicher Ebene keine Erfahrungen hatte. Ich hätte mir ein Aufarbeiten der langjährigen Unsicherheit gewünscht, denn die steckte mir in allen Zellen. Hinzu kam nun eine neue Verunsicherung:

Was läuft unterbewusst ab, was dazu führt, dass ich in einem völlig neuen Setting, wie der Klinik, plötzlich alle Symptome verliere? Was habe ich eigentlich? Ist es psychosomatisch? Oder gibt es somatopsychischer Erkrankungen? Habe ich vielleicht ein verstecktes Trauma? Schlummert etwas in mir, das ich verdränge? Warum wirken die Therapeuten so unsicher? Öffne ich mich selbst nicht richtig? Warum hat ein Antidepressivum geholfen, wenn ich doch gar keine richtige Depression habe?

Ich muss erwähnen, dass ich Biologie studiert habe und ich mich immer mehr im Internet auf der Lösungssuche verloren habe. Andererseits hat die Recherche mir auch geholfen z.B. zu verstehen, dass ein Antidepressivum nicht nur gegen Depressionen wirksam ist.

Letztendlich verließ ich mit viel Energie die Klinik und verdrängte die mir weiterhin seltsam erscheinende Spontanheilung etwas. Bevor ich wieder arbeiten ging, lief ich einen der schwierigsten Wanderwege Europas ohne einen Anflug von Erschöpfung. Während der Wanderung war ich sehr achtsam und achtete auf mein Tempo.

Mit dem Gefühl der fortschreitenden Heilung begann ich im Herbst 2019 wieder zu arbeiten. Ich wusste, dass es nicht leicht werden würde, da mir bewusst war, dass ich gerne die Stelle wechseln wollte, jedoch dies als Beamtin zu Zeiten des Lehrer:innenmangels nicht einfach so tun konnte. Meine Arbeitssituation war also ein mir bewusster Stressor. Ich war jedoch gestärkt durch Therapie und mein neues Körpervertrauen, sodass ich keinen Rückfall erwartete bzw. gar nicht in Erwägung zog. Vielmehr war ich motiviert, meine Strategien (u.a. Grenzen setzen, Achtsamkeit, Meditation, Bedürfnisse äußern) anzuwenden.

Leider war die Arbeitssituation noch belastender geworden, da während meiner Erkrankungszeit auch andere Kolleg:innen erkrankt waren und der enorme Lehrkräftemangel dazu führte, dass mir sofort wieder mehrere verantwortungsvolle Aufgaben von den Erkrankten übertragen worden. Mir war durchaus bewusst, dass trotz der Anwendung sämtlicher Strategien ein solches Arbeits- und Belastungspensum nicht gesundheitserhaltend sein kann. Der Druck war immens und ich begann um meine Energie zu bangen.

Parallel nahm ich an einem MBCT-Kurs (mindful based cognitiv therapy) teil, der von einer Körperpsychotherapeutin geleitet wurde, bei der ich endlich auch Einzelsitzungen nehmen konnte. Ein MBCT-Kurs soll das Rückfallrisiko nach depressiven Phasen mindern, wird aber auch u.a. für Personen mit Burnout-Symptomen und Ängsten empfohlen. Eine solche Prävention erschien mir sinnvoll und passend. Im Kurs sollte ich vor allem lernen, durch meinen Körper zu reisen und auf den Körper als sicheren Anker zurückgreifen zu können, wenn die Gedanken kreisen. Außerdem lag ein Schwerpunkt auf der Analyse von negativen Glaubensätzen, die den Selbstwert betreffen.

In dieser Zeit (Winter 19/20) bekam ich scheinbar von heute auf morgen Fieber und als das Fieber wich, trat der Erschöpfungsgeist nach viermonatigem Verstecken wieder zum Vorschein und blieb erneut für drei Monate.

Ich hatte einen heftigen Rückfall, wurde jedoch nicht wieder bettlägerig. Ein drittes Mal musste ich mich krankmelden und wusste, dass ich eine berufliche Umorientierung unumgänglich war. Auch eine Kündigung des Beamtenverhältnisse zog ich in Betracht, um den scheinbar letzten, mich krankmachenden Stressor zu eliminieren.

Durch die Therapiegespräche, das Lesen unzähliger Selbsthilfebücher, das Anwenden der erlernten Strategien sowie das sehr achtsame Privatleben, was ich in den Jahren deutlich aufgeräumt hatte, konnte es nur noch dieser eine Punkt sein, der mich am Genesen hinderte.

Ich erreichte einen Wechsel an eine andere Schule und verbesserte meine Arbeitssituation immens. Mit dem reduzierten Druck im Arbeitsumfeld, schwand ganz langsam auch die starke Erschöpfung und ging wieder in einen leichten Schwächedauerzustand über.

Den MBSR-Kurs besuchte ich weiterhin und bemerkte durch die Reflexionsgespräche, dass andere Teilnehmer:innen, die an Depressionen erkrankt waren, ganz andere Glaubenssätze hatten und sich in den Kursinhalten sehr gut widerfanden. Ich hingegen berichtete immer wieder, dass ich meinen Körper nicht als Anker nutzen könne, da gerade er mir die Probleme bereitet. Auch musste ich mich nicht von Glaubenssätzen wie „Ich genüge nicht“ loslösen, da ich diese gar nicht kannte. Mein Selbstwert und das ständige denken, dass ich nichts wert sei, war kein Problem, was ich hatte. Ich berichtete immer wieder davon, dass mich der Körperscan eher beunruhige, als entspanne und mir mein Erschöpfungsproblem eher direkt ins Bewusstsein führe. Die Therapeutin verstand mein Anliegen, konnte mir dennoch nicht helfen. Der Kurs passte einfach nicht gut oder besser gesagt, er war kontraproduktiv. Lediglich die Aspekte der Achtsamkeit empfand ich als sehr gewinnbringend. Diese kannte ich allerdings bereits aus dem Basiskurs (MBSR) in der Klinik.

Die parallel verlaufende Einzeltherapie beendete ich im Frühjahr 2020. Die Therapeutin war sehr mitfühlend. Besonders spürte sie meine Hilflosigkeit im Umgang mit der ständigen Erschöpfung, die keinen richtigen Namen hatte. Sie fragte mich für die Rechnungen nach einer ICD-10-Diagnose, die ich ihr nicht geben konnte. Von Vitaminmangel bis schwere Depression hatte schon alles auf meinen unzähligen Rechnungen gestanden.

In dieser Zeit suchte ich einen Psychiater auf, der mir erneut Antidepressiva verschreiben sollte. Denn irgendwie hatten sie ja bereits einmal vielleicht etwas geholfen. Auch dieser Arzt konnte aus meinen Erzählungen keine Diagnose ableiten. Er gab mir einen Depressions- und einen Burnoutfragebogen. Bei beiden passten meine Antworten nicht zu den Diagnosen. Ich war weder antriebslos noch war ich traurig oder fühlte gar nichts. Ich fühlte mich im Job nicht mehr überlastet und hatte sogar wieder Freude. Im Erstgespräch erwähnte er auch das chronische Erschöpfungssyndrom als mögliche Diagnose, schloss es allerdings schnell aus, da für die Diagnosestellung Symptome wie Schlafprobleme, Schmerzen dazugehörten. Dies traf nicht oder nicht mehr auf mich zu, sodass das Thema schnell außer Acht gelassen wurde.

So begann eine Antidepressiva Probierzeit, die zu keiner Besserung führte. Ich nahm sie jedoch noch bis 2022, da zwischenzeitlich die Vermutung im Raum stand, dass meine Beschwerden hormoneller Ursache seien und ich möglicherweise an PMS leide. Bestimmte Antidepressiva (SSRI) können solche Beschwerden mildern. Die Vermutung war, dass durch das Absetzen eine Verschlechterung eintreten könne. Außerdem erfolgte der Versuch, die Pille zu nehmen, um das mögliche hormonelle Ungleichgewicht auszugleichend. Da ich den hormonellen Eingriff jedoch sehr kritisch gegenüberstehe, habe ich diese Einnahme nach kurzer Zeit beendet. Außerdem trat keine Besserung ein. Der Erschöpfung kam und ging und hielt sich an keine Zyklusphasen.

Weil mein Arbeitsplatzwechsel in die Coronazeit gefallen war, wurden mir noch keine Aufgaben, wie eine Klassenleitung zugeteilt und ich war primär beratend tätig. Das Pensum war zudem machbar, da ich nur in Teilzeit arbeitete (ich war nach den vielen Krankschreibungen nur noch teildienstfähig) und so begann für mich eine sehr ruhige Phase. Hinzu kam mein erweiterter Horizont durch die Erfahrungen aus den vergangenen Jahren und ein damit einhergehend entspanntes Privatleben.

In mein Leben kehrte Ruhe ein, nachdem ich zwei Jahre einen Therapeuten- und Therapiemarathon gelaufen war. Ich hörte auf, nach der Ursache meiner Erkrankung zu suchen. Auch von sehr gut aufbereiteten Online-Coachings nahm ich Abstand. Eine Darmsanierung, mehrere Ernährungsumstellungen und eine Hormongleichgewichtskur in dem vergangenen Jahr, die ich kurzzeitig als Lösung allen Übels in Betracht zog, brachten keine erhoffte Änderung.
Ich nahm die wiederkehrenden kurzen Erschöpfungszustände an, denn diese gab es weiterhin. Sie kamen plötzlich und ohne Auslöser. Sie hinderten mich weiterhin etwa einmal im Monat am Arbeiten und Privatleben bzw. schränkten mich sehr ein. Ich hoffte häufig, dass es eine Erkältung sei, denn die Symptome waren weiterhin grippeähnlich und begannen mit Halsschmerzen. Sehr rätselhaft erschien es mir, nur hatte ich gefühlt alle Ressourcen ausgeschöpft und war nicht mehr gewillt, von Arzt zu Arzt zu wechseln. Die ungläubigen, ratlosen Blicke von ihnen brachten mich nicht weiter.

Im Frühjahr 2021 begann ich auf die Empfehlung einer Freundin hin eine Psychotherapie bei einem sehr erfahrenen Körper-, Gestalt- und Hypnotherapeuten. Atemübungen aus dem Qi-Gong, die ich bereits aus der Klinikzeit kannte, wurden mir erläutert. Außerdem lernte ich die TRE-Entspannungstechnik (neurogenes Zittern), die ich als erste Technik bis heute umsetze, weil sie mir tatsächlich geholfen hat, meine Erschöpfung für einige Momente nicht zu spüren.
Des Weiteren erarbeiteten wir die Auswirkungen meiner Gedankensprache auf meinen Körper und entwickelten in der Gestalttherapie eine Form/Bezeichnung für meine Erschöpfung. Mit Hilfe des Therapeuten lernte ich, besser mit der Erkrankung umzugehen und sensibler für meine Selbstgespräche über die Erschöpfung zu werden.
Erschöpft war ich weiterhin, musste mich jedoch kaum noch krankmelden. Ich vermisste aber meine frühere Leistungsfähigkeit und ärgerte mich immer wieder über die eingeschränkte Teilhabe am Leben. Es fehlte einfach immer wieder an Energie. Als sei etwas in mir plötzlich ausgeschaltet. Und keine Strategie konnte den Erschöpfungsgeist abhalten, zu erscheinen oder ihn verjagen.

Mittlerweile war es wieder Winter geworden. Die genehmigten Therapiestunden waren abgeschlossen und ich verließ mit neuen Erfahrungen, aber nicht tiefgreifend neuen Erkenntnissen die Therapie. Wohlwissend einen sehr auf Augenhöhe kommunizierenden und erfahrenen Therapeuten im Hintergrund zu haben.

Um den Jahreswechsel 2021/2022 steckte ich mich mit mehreren Infekten von Kindern an, die auch tatsächlich viralen Ursprungs waren. Ich hatte seit meinem ersten heftigen und andauernden Ausbruch der Erschöpfung Angst vor einem Infekt, der mir gegebenenfalls wieder sämtliche Energie rauben könnte. Auch Corona verunsicherte mich. Mittlerweile war Long Covid bekannt und ich hatte bereits Jahre eine „Long-Erkrankung“ unbekannten Ursprungs. Es erschien mir als völlig klar, dass Viren mich wieder schwächen würden.

Anfang 2022 erholte ich mich nach dem dritten Infekt in kurzer Abfolge nur schwer und schlitterte in eine erneute Erschöpfungsphase, aus der ich nicht entkam. Ich blieb ruhig, da ich wusste, dass auch diese Phase ein Ende haben wird. Nur drängte sich die Frage nach der Ursache erneut auf und der Wille, gesund zu sein, überwog gegenüber der Resignation. Eine Freundin sprach mich auf das mögliche Vorliegen eines CFS an. Ich erklärte ihr, dass mir diese Möglichkeit auch immer wieder in den Sinn käme, aber bereits vor einiger Zeit diese Diagnose ausgeschlossen wurde.

Dennoch entschloss ich mich eine Hausärztin aufzusuchen, die einen anthroposophischen Ansatz hatte. Mein langjähriger Hausarzt hatte mich in den Jahren zwar begleitet, aber nicht mit lösungsorientiertem Vorgehen geglänzt. Mir fehlte jemand, der mich in medizinischen Fragen nicht im Stich ließ und kompetent beriet.
Die Ärztin setzte sich genau mit meinem Immunsystem auseinander und stellte fest, dass ich meine Ernährung eiweißreicher gestalten sollte. Damit hatte sie Recht, denn als überwiegende Veganerin und Gemüseliebhaberin hatte ich eine proteinreiche Ernährung vernachlässigt. Sie war der Überzeugung, dass ich wieder zu Kräften kommen würde.

Ich rang mich auf ihre Empfehlung hin sogar dazu durch, wieder mehr Fleisch zu essen.
Des Weiteren fand sie heraus, dass bei mir eine bereits durchlaufene Epstein-Barr-Infektion immer wieder aufflammte. Als ich das hörte, klingelten meine Alarmglocken. Dass ich diesen Virus im Jugendalter hatte, wusste ich. Aber dass er noch in mir aufflammte, war bisher nicht bekannt. Bekannt war mir jedoch, dass EBV mit dem CFS in Verbindung gebracht wird. Da war er wieder, der verdrängte Gedanke an das mögliche Vorliegen eines CFS.

Ich bestellte mir also ein weiteres Sachbuch mit Heilungsversprechen. Beim Lesen, was EBV alles verursachen kann und wie man durch disziplinierte Ernährung und Nahrungsergänzung das Virus eindämmen kann, hatte ich das Gefühl, wieder am Beginn meiner Reise zu sein. Wieder eine strikte Diät, von der ich nicht wusste, ob sie hilfreich war und die völlig konträren Vorschläge, zu denen der anthroposophischen Ärztin beinhaltete, erschien mir als weiterer Irrweg. Ich hatte eher das Gefühl, dass das ständige Verteufeln einer bestimmten Ernährungsweise oder bestimmter Nahrungsmittel zur totalen Verunsicherung führt.

Das Vorliegen eines CFS schloss die Ärztin übrigens bei mir aus. Genauer gesagt, sie glaubte nicht an chronische Erkrankungen, sondern war fest davon überzeugt, dass durch richtige Ernährung und eine Eigenbluttherapie mit homöopathischen Mitteln eine Genesung möglich sei. Sie schließe im Übrigen psychische Faktoren in den meisten Krankheitsfällen aus. Diese letzte Aussage fand ich sehr befremdlich und nicht passend für einen ganzheitlichen Ansatz. Gegenüber der Eigenbluttherapie öffnete ich mich. Ich hatte den homöopathischen Weg tatsächlich auch noch nicht ausprobiert;)

Da ich mittlerweile einige Instagram Accounts als tatsächlich hilfreich empfand und sehr schätzen gelernt hatte, gab ich in der Suche EBV und CFS ein. Es war keine hoffnungsvolle Suche, sondern vielmehr eine spontane Eingebung an einem Nachmittag. Ich fand recht schnell den Account cfs_genesung und las mich durch die Beiträge bzw. schaute in die Videos hinein und hörte die Folge im Podcast Mindblowing mit Manuel Manegold.

Ich war fasziniert und konnte es kaum glauben, dass dort jemand seine Geschichte erzählte, die meiner teilweise so ähnelte: Da war jemand, der tatsächlich auch nach sportlicher Anstrengung in der kompletten Erschöpfung landete. Jemand mit ähnlichen Symptomen, der gesund geworden war. Das erste Mal in meiner Recherchezeit hatte ich etwas gefunden, worin ich mich wiedererkannte. Das propagierte Gupta-Programm bestellte ich mir sofort. Was hatte ich auch zu verlieren? Etwa 300 € waren nichts im Vergleich zu der bisher investierten Zeit in diffuse Behandlungsversuche und den weit über 1000 € reichenden Investitionen in Nahrungsergänzungsmittel, Heilpraktikerzusatzleistungen, Klinikzuzahlungen, Hormoncremes, Darmsanierungsmittel etc..

Bis zu diesem Punkt meiner Geschichte sind ungefähr vier Jahre vergangen. Vier Jahre, die ich auf sieben Seiten mit einigen Auslassungen und erheblichen Kürzungen versucht habe, zusammenzufassen. Was nun folgt, wird bedeutend weniger Platz einnehmen.

Ich erhielt die deutsche Version des Gupta-Programmes im Februar 2022. Es fiel mir schwer, nicht alle Sitzungen auf einmal zu lesen, denn meine Begeisterung und Erleichterung beim Lesen der Worte war unbeschreiblich. Besonders die verschiedenen CFS-Diagnosekriterien spiegelten dann doch meine Symptome wider. Ich nahm die Diagnose CFS für mich rückwirkend an, ohne dass sie je ein Arzt gestellt hatte und gleichzeitige wusste ich, ein Handwerkszeug in den Händen zu halten, was eben zum Überwinden des „chronischen“ im CFS anleiten kann. Das passte wiederum zum Ansatz der anthroposophischen Ärztin und meiner Grundannahme, dass es für (fast) alles eine Ursache und somit Lösung gibt. Das Wort chronisch verbinde ich mit Resignation und Aufgabe.

Besonders angetan war ich von den fundierten Erläuterungen der Mechanismen im Gehirn und der Bescheidenheit, mit der Herr Gupta auf die Heilsamkeit seiner Erkenntnisse verweist. Mein Erschöpfungsgeist, der mich seit zwei Jahrzehnten unterschiedlich intensiv begleitete, saß also bildlich gesehen in meiner Amygdala.

Eine absolute Offenbarung war für mich die Analyse meiner Gedanken in Bezug auf meine Überzeugungen zur Erkrankung. Man kann diese auch als Glaubenssätze beschreiben. Glaubenssätze waren die, die mir ständig in Therapien begegneten. Die, die wenn sie beispielhaft vorgegeben wurden, nie so ganz zu mir passten. Die, die ich dennoch gefunden, analysiert und bereits positiv umgewandelt hatte. Die, die mir bereits bewusst waren; jedenfalls auf der emotionalen Ebene. Gupta nennt sie nicht-symptombezogene Gedanken (Sitzung 8).

Nun wurde eine neue Dimension eröffnet – scheinbar so simpel: Körperglaubenssätze und Symptomglaubenssätze (Sitzung 4).

Mir wurde sofort klar, dass ich nahezu alle Gedanken aus der Liste „Gedanken über Symptome“ seit Jahren täglich ausgiebig zelebrierte. Morgens schnell checken, wie erschöpft ich denn war, nachmittags überlegen, ob der Querflötenunterricht mir die Energie für das abendliche Essengehen mit meinem Freund raubt und in Urlaubsplanungen die Option, dass ich im Urlaub mal wieder erschöpft nach einem Nachtflug sein könnte, mitdenken. Auch das Unverständnis bzw. die Unwissenheit der vielen Ärzt:innen und Therapeut:innen, der unerholsame Schlaf mit der verbundenen Müdigkeitsangst sowie die Angst, nie wieder gesund zu werden trafen auf mich zu. Das waren meine negativen Glaubenssätze, die mir die Energie raubten, die mich sabotierten, die meine Erschöpfung aufrechthielten. Durch meine Gedanken hielt ich also den Erschöpfungsgeist am Leben. Treffender konnte es nicht beschrieben werden. Manche Gedanken waren durch die gesundheitliche Besserung nicht mehr in meinem aktuellen Gedankenrepertoire. In meinen Akutphasen jedoch hätte ich mich allerdings bei allen Gedanken ertappen können. Nur konnte ich mich ohne das Wissen aus dem Gupta-Programm nicht ertappen. Ich tappte, wie bereits erwähnt, über Jahre im Dunklen.

Es begannen zwei intensive Wochen mit der Umsetzung des Retrainings und dem damit einhergehenden Beobachten meiner Gedanken.  Besonders häufig erzählte ich mir, wie kaputt und energielos ich war und sorgte mich um meine Leistungsfähigkeit nach Anstrengungen, wie Familienbesuchen, Gassigehen mit meiner Hündin oder lauten Tagen in Klassenzimmern. Die „soften-and-flow“ Technik half mir deutlich beim Umgang mit den bestehenden Symptomen, die weiterhin sporadisch auftraten.

Nach diesen zwei Wochen erwischte ich mich fast nicht mehr bei symptombezogenen Gedanken. Kamen dennoch Gedanken auf, so ließ ich mich weiterhin in Ruhe auf die Technik ein.

Mir war bewusst, dass ich noch am Anfang der von Gupta anberaumten sechs Monate stand und hatte schon in kurzer Zeit so viel erreicht. Mein CFS-Überwindungs-Zieldatum war der 14.8.2022. Für mich war das Lesen der Seiten der Hauptgesundungsprozess. Mit dem Verstehen meiner Erkrankung verspürte ich eine solche Erleichterung und Klarheit, sodass ich rückblickend sagen kann, dass ich vom Lesen gesund geworden bin.

Mittlerweile hat der Oktober 2022 begonnen. Der sechsmonatige Umsetzungszeitraum ist vorüber. Übriggeblieben sind sehr abgeschwächte Erschöpfungs-Dips, bei denen ich mich teilweise erwische, genervt von der Einschränkung zu sein. Ich nutze daher die „soften-and-flow“ Technik und empfinde es aber auch als menschlich, Gefühle wie Wut und Genervtsein zu spüren. Ich gebe mich ihnen lediglich nicht mehr völlig hin. Eine 100%ige Genesung habe ich auch gar nicht erwartet und sie wurde nie versprochen. Es sind jedoch subjektiv empfundene 90% völlig energiegeladenen Tage im Monat geworden. Ich habe wieder begonnen regelmäßig leichten Sport zu treiben und vertraue meinem Körper wieder. Vor allem verstehe ich ihn.

An meinem Erfahrungsbericht sitze ich nun bereits seit acht Stunden. Vor dem Gupta-Programm hätte ich mich nicht getraut, so lange am Laptop zu arbeiten und spät ins Bett zu gehen. Die Sorge, wie ich wohl nach dieser Anstrengung aufwachen würde, hätte mich beschäftigt. Heute ist diesbezüglich Leere in meinem Kopf. Ich spüre lediglich meinen Rücken, der nach dem langen Sitzen eine Pause verlangt.

Ich möchte deutlich betonen, dass ich eine lange Forschungsreise vor dem Gupta-Programm gemacht habe und ich neben den vielen destruktiven Erfahrungen eine Vielzahl an Erfahrungen machen durfte, die mich haben wachsen lassen. Ich erlebe die Achtsamkeit in allen Situationen des Lebens, die erlernten Meditationstechniken, das Achten auf meinen Sprachgebrauch, das Setzen von Grenzen, das offene Kommunizieren von Bedürfnissen, meine neue Arbeitsstelle, die gewonnenen Freunde auf dem „Leidensweg“, die gestärkten Beziehungen mit meinen engsten Freunden und meiner Familie und so unzählig vieles mehr als enorme Bereicherung. Ich kannte und lebte daher bereits vor dem Gupta-Programm die meisten Strategien, die auch im Programm ab Sitzung 8 beschrieben werden und bin sicherlich mit ganz anderen Voraussetzungen gestartet als manch andere Person. Umso besser, dass Gupta die wichtigsten Erkenntnisse in seinem Programm aufführt, die ich mir über Jahre aus verschiedenen Quellen zusammengesucht habe. Er bringt alles auf einen Punkt.

Ich war außerdem an keinem völligen Tiefpunkt, als ich mit dem Programm begann. Dennoch steht für mich fest, dass ich nur durch das Programm die heutige Stabilität erreichen konnte. Seit April 2022 gab es keinen Tag mehr, an dem ich wegen des Erschöpfungszustandes nicht arbeiten konnte oder mein Training auslassen musste oder eine Verabredung absagen musste.

Zum Abschluss möchte ich noch erwähnen, dass ich mir bis zum Anfang des Jahres nicht hätte vorstellen können, ein Kind zu bekommen. Zu groß war die Angst vor einer Verschlechterung der unbekannten Erkrankung durch eine Schwangerschaft und die folgende kraftintensive Betreuung eines Säuglings und Kleinkindes. Denn hohe Belastungen und Stressoren bedeuteten für mich immer eine Gefahr für meine Gesundheit. Das Vertrauen in meinen Körper und die Sorge um ihn war zu groß. Dank des Programms habe ich überhaupt wieder den Gedanken eines Kinderwunsches gewagt zu durchdenken. Ich bin dankbar für jeden Schritt, der mich zum heutigen Tag geführt hat und kann Betroffene, die überlegen, das Gupta-Programm zu kaufen, nur ermutigen. Es erfordert Offenheit für eine Reise zu sich selbst und ermöglicht ein unvorstellbares Wachstum.